Samstag, 27. Dezember 2014

Seminarsitzung 10 - Filmeinsatz

Hier die versprochenen Ressourcen zum Thema Filmeinsatz:
Hier die Folge von Kino's Journey, die wir in der ersten Seminarsitzung zum Film analysiert haben:


In der letzten Seminarsitzung vor Weihnachten haben wir uns an der Analyse des Kurzfilms "More" versucht. In der ersten Seminarsitzung nach dem Jahreswechsel wird der Filmeinsatz im philosophischen Unterricht am Beispiel dieses Kurzfilms thematisiert.

Euch allen einen guten Jahreswechsel und ein paar erholsame/ produktive/ besinnliche/ frohe Tage!

Dienstag, 23. Dezember 2014

Delphinsommer und Sekten

Delphinsommer (FSK: 12)

Zur Seminarsitzung „Filmeinsatz im Unterricht“ möchte ich „Delphinsommer“ vorstellen. Der ein oder andere kennt die deutsche Produktion vielleicht schon. Sie eignet sich gut für die Klasse 8 bei dem Wahlpflichtbereich 1 „Religiöse Sondergemeinschaften“.


(Hier der Trailer dazu. Der Film kann sich sogar im Ganzen bei Youtube angesehen werden.)

Die 16-jährige Nathalie lebt mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und der kleinen Schwester nach den Idealen der „Kirche des Herrn“, einer Glaubensgemeinschaft mit strengen Regeln und Strukturen. Bisher hatte sie eine Nonnenschule besucht, doch nun wechselt sie auf ein normales Gymnasium. Hier wird den Mitschülern schnell deutlich, dass Nathalie etwas „anders“ als ihre Mitschüler ist, denn die Werte der „Kirche des Herrn“ begleiten sie stets in ihrem schulischen Alltag. Beispielsweise weigert sie sich, das Buch „Crazy“ zu lesen, das aktuell im Deutschunterricht ihrer Klasse behandelt wird, weil zeitgenössische Literatur in der „Kirche des Herrn“ nicht gern gesehen ist, das Gleiche gilt für Freundschaften außerhalb der Gemeinde. Doch zunehmend verspürt Nathalie den Drang zur Selbstbestimmung und sieht sich so, seitens der Glaubensgemeinschaft, bald mit großen Problemen konfrontiert.

Der Film kann als Einstieg in den Lernbereich fungieren, denn mit ihm lassen sich z.B. allgemeine Strukturmerkmale von Sekten gut erarbeiten (Nathalie sollte z.B. keine Freunde außerhalb der Sekte haben - Stichwort „Regeln und Verbote“). Für Gruppen- bzw. Partnerarbeit könnten vorab Beobachtungsaufgaben aufgaben erteilt werden. Diese könnten inhaltlicher Art sein („Woran wird für Nathalies Mitschüler deutlich, dass sie einer Sekte angehört? Was erleichtert Nathalie den Ausstieg aus der Sekte?“), könnten aber auch filmästhetische Aspekte fokussieren (Symbole, Ton, Perspektive, Einstellungsgröße, Montage, etc.). Über letztere ergeben sich manchmal noch Hinweise und Interpretationsansätze, die einem zunächst einmal gar nicht in den Sinn gekommen wären, sich letztlich aber als hilfreich erweisen können. Ebenso kann der Film am Ende einer Unterrichtsreihe zum Einsatz kommen, um erarbeitete Merkmale, psychische Manipulation und Maßnahmen des Mitgliedergewinnung von Sekten nochmal am Beispiel zu verdeutlichen - sollte allerdings mit den Schülern nochmal zusammengefasst werden.

Ich finde vor allem, dass der Film die innerliche Zerrissenheit (zwischen Sekte/Familie und „Außenwelt“) der betroffenen Hauptfigur Nathalie sehr gut darstellt und somit einen wichtigen individuellen Aspekt der Thematik „religiöse Sondergemeinschaften“ thematisiert. Dem Zuschauer wird die Chance gegeben, die Problematik einmal "mitzuempfinden". Allerdings ist der Film von 2004. Damit stellt sich vielleicht die Frage, ob der Film noch zeitgemäß ist. Oder spricht die filmische Umsetzung Schüler von heute vielleicht gar nicht mehr an? Außerdem hat der Film eine Spiellänge von 85 Minuten, d.h. einer ganzen Doppelstunde im Unterricht - mit Vor-/Nachbereitung mindestens 3-4 Einzelstunden. Ist es vielleicht zu viel Zeit, die hier in Anspruch genommen würde? Schließlich beträgt der vorgesehene Stundenumfang für den Lernbereich 4 Ustd. Was denkt ihr dazu?

Filmeinsatz am Beispiel „Schwarzfahrer“

Bei der Suche nach geeigneten Filmen, die man im Ethikunterricht einsetzen könnte, bin ich auf einen Kurzfilm aus dem Bereich der politischen Bildung gestoßen, den ich vorstellen möchte.

Es handelt sich um den Kurzfilm„Schwarzfahrer“ von Pepe Danquart, der 1994 sogar mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Im Zentrum steht eine Straßenbahnszene, in welcher eine ältere, sehr vorurteilsbehaftete Dame einen jungen farbigen Mann beleidigt. Typisch für das Genre folgt daraufhin eine unterhaltsame und unerwartete Wendung. An dieser Stelle will ich die Pointe aber nicht vorwegnehmen ;)

Einsetzen würde ich diesen Kurzfilm im Lernbereich Urteil und Vorurteil der Klassenstufe 6. Verschiedene Aufgabentypen wären denkbar. Einerseits könnten die Vorurteile der älteren Dame in den Fokus gerückt werden. Beispielsweise: Sammle die Vorurteile, die im Film geäußert werden. Anschließend könnte versucht werden, diese zu widerlegen. Hilfe bei der Materialerstellung kann man sich vor allem im Buch:Argumentationstraining gegen Stammtischparolen von Klaus-Peter Hufer suchen. Ich habe in meiner letzten SPÜ im SS14 gute Erfahrungen mit diesem Werk gemacht und festgestellt, dass ebenfalls die verschiedenen Lehrbücher gut aufbereitet sind.
Andererseits kann man auch den Umgang mit Vorurteilen thematisieren. Beispielsweise: Beobachte die verschiedenen Menschen in der Straßenbahn. Erkläre, wie sie auf die Beleidigung des Mannes reagieren. Hierbei könnten dann auch persönliche Erfahrungen aus Bus und Bahn mit in den Unterricht einfließen, sofern diese vorhanden sind.

Was haltet ihr von diesem Kurzfilm? Könnt ihr euch eine Thematisierung in Klasse 6 vorstellen oder ist es zu früh für das Thema Fremdenfeindlichkeit?

Montag, 22. Dezember 2014

Der Einsatz von Hörspielen im Ethikunterricht

Das Hörspiel ist ein Mittel sowohl zur Förderung des phonologischen Bewusstseins als auch ein Unterstützungsmittel zur Konzentration. Das erschöpft aber bei Weitem nicht das ganze Nutzen der Medien aus.

Es sollen alle Sinne der Kinder angesprochen werden, um das ganzheitliche Lernen im Unterricht zu ermöglichen. Gewiss stellte sich schon jeder von euch die Frage: wie kann ich alle SuS im Unterricht erreichen? Wie kann ich alle auf ihren Wissens- und Entwicklungsstand abholen?

Im Ethikunterricht stellt man sich noch vor einen weiteren Anspruch: nämlich Anregung zum Nachdenken und Motivation zur Selbstreflexion.

Die erziehungswissenschaftlichen und entwicklungspsychologischen Studien weisen nach, dass die Motivation den fast überwiegend entscheidenden Einfluss auf die schulische Leistung hat. Es ist klar, je mehr ich mich für etwas interessiere, desto motivierter bin ich, noch mehr davon zu erfahren.

Anregungen, die das Hörspiel durch verschiedene Stimmen, Töne und Hintergrundgeräusche bietet, ermöglichen einen Zugang zu Kindern, mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen. Die Hörbücher sowie Hörspiele bieten den bilingualen Kindern eine gute Möglichkeit, den Zugang zu der zweiten Sprache zu finden. Als Mittel zur Förderung der Sprachentwicklung ist das Medium ebenfalls gut einsetzbar, denn eingehende, zielbewusste und umfassende Förderung des Hörens und Zuhörens von Kindern gilt als Grundlage von Sprachentwicklung und Kommunikation.

Folgende Strukturmerkmale und Kriterien sind nach Angelika Böckelmann (2002) bei der Auswahl eines Hörspiels für den Unterrichtseinsatz zu beachten:

1. Handlung und Aufbau
2. Zeit und Chronologie
3. Ort der Handlung
4. Erzähler
5. Sprecher und Stimme
6. Sprache
7. Geräusche
8. Musik
9. Stille
10. Montage

Die Geschichte soll nachvollziehbar sein. Dadurch, dass die SuS im Alter ab ca. dem 8. Lebensjahr eine Fähigkeit der Perspektivenübernahme entwickeln (Piaget: konkrete operationale Phase), kann das Hörspiel zur Förderung des empathischen Denkens gut nutzbar sein.

Damit die Geschichte authentisch wirken kann, ist es empfehlenswert, die Stimmen auf die jeweiligen gespielten Rollen und Charaktere abzustimmen. Die Intonation und der Ton der Stimme können subtile und vielfältige Gefühle und Intentionen der Akteure vermitteln.

Das Hörspiel „Lügen haben rote Ohren: Gewissensfragen für große und kleine Menschen“ lässt sich gut im Ethikunterricht ab der 4. Klassenstufe im Lernbereich 1 Ich und Wir unter dem Lernziel „Kennen der Notwendigkeit Entscheidungen zu treffen“ anwenden. Durch das Hörspiel werden die Kinder zum reflexiven Denken angeregt.

Was heißt es, eine Entscheidung zu treffen? Warum wissen wir manchmal nicht, wie wir uns entscheiden sollen und zögern. Hat es etwas mit der Verantwortung zu tun? Entscheiden wir uns immer richtig? Warum lügen Menschen manchmal? Ist Lügen gerechtfertigt, wenn man jemanden vor der Wahrheit schützen will, oder ist Lügen immer negativ zu sehen?

Warum lügen die Menschen und was bedeutet angelogen zu werden?
Warum kann man manchmal das Versprechen, das man gegeben hat, nicht halten?
Warum hält man manchmal sein Versprechen nicht, obwohl man um sich gerne Menschen hat, denen man vertrauen kann?

Was machen Lügen und das nicht Einhalten von Versprechen mit dem Vertrauen?
Warum ist es wichtig, sich auf andere Menschen verlassen zu können?

Auf diese und andere Frage versuchen die Geschwister Pia und Ferdinand Antworten zu finden. Zum Glück haben sie ihren Onkel, der ihnen dabei hilft, es selber zu erkennen, was als richtig und was als falsch bezeichnet werden kann. Besonders interessant finde ich die Situation, in der der Onkel Gottfried auch zugeben muss, dass sein Verhalten nicht immer fehlerfrei und vorbildlich war.

Des Weiteren wird das philosophische Wissen zugänglich und altersgerecht an die SuS vermittelt und das Interesse für den Ethik- und Philosophiebereich angeregt. Was ist Moral und wie ist sie in unserem Alltagsleben anwendbar, wird anhand der realen Beispiele aus der Lebenswirklichkeit der SuS verständlich veranschaulicht. Darüber hinaus wird das, was die großen Denker wie Aristoteles, Kant, Epikur, J.S. Mill und Schiller u.a. zum Thema Moral, Glück und Gewissen sagen, begreiflich erklärt.

Das Hörspiel lässt sich als eine gute Einführung in die Moraltheorie und als Grundlage in den folgenden Klassenstufen für den weiteren Aufbau des Wissens verwenden.
Das Hörspiel „Lügen haben rote Ohren: Gewissensfragen für große und kleine Menschen. 1. , Aufl.“ von Rainer Erlinger ist u.a. bei Amazon zu finden.










Social Communities: Risiko oder Chance?

Die sozialen Netzwerke faszinieren die SuS. Es ist aber nicht zu vergessen, dass die SuS noch keine ausgewachsenen verantwortungsvollen und reifen Menschen sind, sondern sich in der Sozialisationsphase befinden, in der Peers eine besondere Rolle für die Persönlichkeitsentwicklung spielen. Anders gesagt, was tut man nicht alles in dem empfindlichen Alter, um cool zu wirken bzw. um Popularität unter Gleichaltrigen zu gewinnen. Je mehr Gewicht das Thema der sozialen Internetvernetzung bekommt und je aktueller es wird, desto wichtiger scheint die Prävention und Aufklärung im Bezug auf Internetnutzung sowie soziale Vernetzung im Internet zu sein. Die Verteufelung des sozialen Netzwerks in Internet erscheint keine Lösung zu sein, denn Antiwerbung ist die beste Werbung. Die Sensibilisierung für das Thema und die Hinweisung auf verantwortungsvollen Umgang damit, scheint viel mehr zu bringen, als nur defizitärer Blick auf die Kommunikationsmöglichkeiten. Darüber hinaus verfügen das Internet und die social Comunities über Ressourcen, die unter der Bedingung, dass sie bewusst in Anspruch genommen werden, ihren Usern großen Nutzen bringen. Man kann dem Internet nicht mehr entgehen. Ob wir es wollen oder nicht, spielen Medien in unserem Leben eine wichtige Rolle und statt den Zugang zum Computer zu verbieten (ob es überhaupt was bringt ist andere Frage) wäre es sinnvoll, zu lernen, was die cosial Comunities überhaupt bieten, welche Rechte und Pflichten man hat und wie man sich bspw. vor Mobbing im Internet schützen kann. Speziell im Ethikunterricht wäre es angebracht, einen Platz für das Thema Medien und Netzwerke im Internet einzuräumen, denn Ethikunterricht soll zum Nachdenken anregen und die beste Voraussetzungen für die Selbstreflexion bieten. Laut der KIM Studie findet bei der Anmeldung bei solchen social Community wie Facebook keine Kontrolle des Mindestalters statt. Stimmt der User den Nutzungsbedingungen zu, macht er sich strafbar, falls er unter 13 Jahren alt ist. Das bedeutet, dass die Inhaber bzw. Impresario des Netzwerkes für die Nutzung der Community nicht haften. Dabei nutzen 44% der Kinder im Alter zwischen 6 und 13 Jahren die Social Community bzw. haben sich bereits bei solchen angemeldet. Ein heikles Thema. Es bleibt eine große Dunkelziffer der minderjährigen Internetnutzer bestehen. Dieselbe Studie deutet darauf hin, dass genau im Grundschulalter die Kinder den Medienauswirkungen ausgesetzt sind und sich nicht schützen können. 66% der Erst- und Zweitklässler nutzen das Internet für Vor- und Nachbereitung der Schule. Die Internetpräsenz wird mit dem steigenden Alter immer deutlicher: während 18% der Acht- und Neunjährigen Member einer Community sind, verdoppelt sich die Anzahl der User der Cosial Netzwerken bei den Vier- und Fünftklässlern (vgl. KIM-Studie 2012, S.30).

Donnerstag, 18. Dezember 2014

The Talos Principle

"Im Test zum Knobelspiel The Talos Principle wandeln wir durch eine Welt voller Rätsel und werden mit philosophischen Fragen bombardiert, ohne dass der Spielspaß darunter leidet. Im Gegenteil." (Zitat aus dem Gamestar-Test zum Spiel)

Ein überraschender Höhepunkt des Jahres 2014 scheint das Spiel "The Talos Principle" zu sein - man erwacht als Roboter in einer antik-wirkenden Welt, doch ist es die Moderne. Elohim (hebräischer Ausdruck für Gott) schickt den Spieler durch die Welt. Talos ist eine Figur aus der griechischen Mythologie, ein bronzener Riese, welcher über einen Blutkanal am Leben gehalten wird. Talos wird durch die Verheißung der Unsterblichkeit durch die Argonauten getäuscht und am Ende vernichtet. Sind wird nicht auch blutgefüllte Maschinen? Die Unsterblichkeit ist auch das Lockmittel für den Roboter im Computerspiel. Fragen nach der Persönlichkeit (von KI) oder auch die Duplizierung der Persönlichkeit sind nur ein Teil der aufgeworfenen Fragen. Und auch wer nur Rätsel lösen will, hat hier auch vieles zu tun.



Erhältlich leider nur über Steam und dort für 35 Euro gelistet. Ich warte auf Weihnachten oder als Angebot im Sale.

Dienstag, 16. Dezember 2014

Funkkolleg Philosophie

Kleine Empfehlung am Rande: spannende ca. 30minütige Features zu philosophische Themen sind im Funkkolleg des Hessischen Rundfunks zu erhören. Hier die Sendungen im Überblick (und zum Download - inkl. Zusatzmaterial).

Sonntag, 14. Dezember 2014

Filme im Unterricht

Im Seminar wurde bereits eine Nutzung von vielen - durchaus neuen - Medien im Unterricht angesprochen und angeregt diskutiert. Der Schwerpunkt der letzten sowie der nächsten Sitzung ist hingegen ein Medium, das schon länger im Schulalltag angekommen ist - der Film. Lehrvideos wurden zu meiner Schulzeit vor allem in Biologie oder Chemie verwendet und auch historische Ereignisse konnten in Geschichte durch Auszüge von Spielfilmen lebendig gemacht werden. Allerdings bin ich der Meinung, dass dieses Medium eine bessere „Betrachtung“ verdient hat. 
Fast selbstverständlich achten wir beim Einsatz von Computerspielen, Blogs oder Internetrecherchen auf einen guten Umgang der Schüler mit diesen Medien. Filme dienen jedoch oft nur als unterhaltsame Wissensvermittler. 

Das Bewusstsein für die Kunstform Film ist meines Erachtens ein wertvoller Teil der Medienkompetenz. Im Unterricht sollte deshalb wenigstens ein kleiner Teil auf den Bereich „Filme sehen lernen“ entfallen. Wie lässt sich der Inhalt unter Berücksichtigung der stilistischen Mittel deuten? Welche Details fallen jedem einzelnem besonders auf? Wie wirkt eine Szene ohne Musik? 
Ähnlich wie im letzten Seminar könnten Gruppen mit unterschiedlichen Beobachtungsschwerpunkten gebildet werden. Anschließend ist eine Analyse der Funktion von filmischen Mittel wie Einstellungsgrößen, Perspektiven, Dramaturgie, Tongestaltung und Montage sinnvoll. Gegebenenfalls können danach sogar Inhalte verändert wahrgenommen werden. 
Des Weiteren kann man auch Drehbücher für eine Filmanalyse verwenden. Einige Drehbücher sind als PDF frei im Internet zu finden. Im Sinne des fächerverbindenden Unterrichts können natürlich englische Stücke gesucht werden. Hier zwei Links dazu: 


Wer nicht nur analysieren lassen möchte, kann die Schüler auch selbst einen Film drehen lassen. Bei dieser Aufgabe müssen sie sich immerhin eigene Gedanken zur Gestaltung machen.

Vielleicht habt ihr ja Ideen oder Anregungen in welcher Klassenstufe oder in welchem Themengebiet ihr darauf zurückgreifen würdet!

Donnerstag, 11. Dezember 2014

Hörbeitrag: Todesstrafe weltweit

Nach der Seminarsitzung zu den Hörmedien habe ich mir die angegebenen Internetseiten angesehen. Besonders die br-Seite hat mich beeindruckt. Sie ist extrem umfangreich und bietet nicht nur für den Ethikunterricht gute Hörbeispiele.
Einen Beitrag zur Todesstrafe könnte ich mir gut in der praktischen Umsetzung vorstellen (siehe br-Seite: Thema „Todesstrafe weltweit – Korrespondenten berichten“ vom 10.10.2014). Im Wahlpflichtbereich 4 der Jahrgangsstufe 11/12 findet sich konkret das Thema „Mit dem Tode strafen“. Die Todesstrafe als härteste Form des Strafvollzugs ist seit jeher ein umstrittenes Thema und wird garantiert unter den Schülerinnen und Schülern zu kontroversen Diskussionen führen. Das Alter der Jahrgangsstufe (17, 18 Jahre) sollte ausreichen, um eine derartig brisante Problematik zu thematisieren. Der Beitrag aus der Kategorie radio-wissen untersucht das verschiedene Vorgehen mit der Todesstrafe in den USA, China und dem Iran. Mit einer Länge von ungefähr 12 Minuten eignet sich dieser Beitrag sehr gut, die Verbreitung und Formen der Strafe überblicksartig kennenzulernen. Die Klasse kann in drei Gruppen (je eine für ein Land) geteilt werden oder direkt beim Hören Unterscheide und Gemeinsamkeiten heraussuchen. Ebenso bietet der Beitrag aktuelle Tendenzen und Erkenntnisse zur Todesstrafe und stellt pro und contra im jeweiligen Land komprimiert vor.

Die Auseinandersetzung mit der Situationen in diesen drei exemplarisch ausgewählten Ländern kann dann in Vergleich zu unserer deutschen Situation gesetzt werden. Inwieweit könntet ihr euch den Einsatz dieses Radiobeitrages vorstellen?

XP statt Noten - Grading 2.0

Anwesenheit +5 XP / eine gute Wortmeldung im Unterricht +5 XP / Präsentation +20 XP / Hausaufgabe +15 XP und eine besonders gute Hausaufgabe +35 XP 
Welcome in the "World of Schoolcraft" - heute in den Nachrichten und daher ein zum Thema verspäteter Beitrag.
Der österreichische Lehrer Christian Haschek (ausführlicher Blog-Beitrag) entwickelt seit 2007 ein Bewertungssystem mit Erfahrungspunkten, welches dann die Basis für die Benotung ist. Er nennt das Grading 2.0, orientiert sich dabei an Computerspielen und ist ein offiziell anerkanntes Projekt. 

Wie geht's? 
Am Anfang des Schuljahres gibt der Lehrer Bereiche mit XP-Limits vor. Die Schüler bekommen für Teilnahme und Beiträge XPs, diese kann man auch nicht mehr verlieren. Sollte ein Schüler über das XP-Limit kommen, kann er die Punkte in einen anderen Bereich einordnen lassen. Die vollkommene Transparenz bekommt die Bewertung durch die e-learning-Plattform socialcube.net, auf der die Schüler den kompletten Verlauf des Schuljahres nachvollziehen können. Im gezeigten Beispiel kann man erkenne, dass z.B. 18 XP bis zur Note 2 fehlen - 500 XP wären also die Note 1.

Was er nach drei Jahren feststellte
Die Schüler mit voller XP haben nicht aufgehört mitzuarbeiten - es gibt schließlich noch andere Bereiche. Sie helfen zudem anderen Schülern - Haschek nennt dies "high level syndrome". 
Insgesamt fühlen sich die Schüler wohler, da es kein "failing" geben kann. 
Die Schüler lieben die Transparenz des Systems.
Junge Lehrer finden die Idee super - ältere Lehrer fürchten sich davor.

Könntet ihr euch eine Nutzung vorstellen? Welche Bereiche könnte es geben?

Mittwoch, 10. Dezember 2014

"Was bedeutet zähmen?" - Der kleine Prinz und der Fuchs

Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry bietet als Hörbuch zahlreiche Möglichkeiten für den Einsatz im Ethikunterricht und kann dank der einzelnen Kapitel auch sehr gut nur in einzelnen Episoden gehört werden, ohne den Gesamtinhalt des Werkes kennen zu müssen. Da ich vermute, dass der Gesamtinhalt den meisten von euch vertraut ist, konzentriere ich mich nur auf einen möglichen Teil des Hörspiels: das Zusammentreffen zwischen Fuchs und dem kleinen Prinzen. (hier könnt ihr  reinhören, ich empfehle aber bei Einsatz im Unterricht das Hörspiel käuflich zu erwerben, diese Fassung ist schöner aufgearbeitet.) 

Der kleine Prinz ist auf der Suche nach Freunden und trifft auf einen Fuchs. Als der kleine Prinz mit ihm spielen will, weist der Fuchs darauf hin, dass er vorher gezähmt werden müsse. Es wird über die Bedeutung des 'Sich-vertraut-machens' gesprochen und das Zähmen rückt in die Mitte des Gesprächs. Freunde hat man nicht einfach, so der Fuchs, es bedürfe an Zeit. Dies erklärt auch den Mangel der Menschen an Freunden: Sie nehmen sich keine Zeit und Freunde könne man schließlich nicht im Supermarkt kaufen. Essenz der Sequenz ist, dass die Einzigartigkeit eines jeden Geschöpfes erst dann erkannt werden kann, wenn man sich mit ihm vertraut gemacht hat. Wenn man sich aber mit einem Geschöpf vertraut gemacht habe und es für einen einmalig geworden sei, so trage man auch Verantwortung für es. Nachdem sich Fuchs und Prinz vertraut gemacht haben, verrät der Fuchs ein Geheimnis:

"Es ist ganz einfach: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. [...]Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen. Aber du darfst sie nicht vergessen. Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast."

Gerade dieser Abschnitt biete sich in der Grundschule in der 3. Klasse im Lernbereich 2: Miteinander an, um darüber ins Gespräch zu kommen, wie man Freunde findet, wie man Freundschaften pflegt und welche Rolle Vertrauen und Verantwortung spielt. Wer aber tiefer in das Thema gehen möchte, sollte sich nicht scheuen, auch mit älteren Schülern an Themen der Erzählung zu arbeiten.
Man läuft schnell Gefahr, den kleinen Prinzen von Saint- Exúpery nur zu konsumieren, ohne ihn zu verarbeitet. Aber es handelt sich keinesfalls nur um ein Kinderbuch, wenngleich die Sprache es vermuten lässt. Auch ich habe immer noch viele unbeantwortete Fragen. Von großem Interesse für die erwachsenen Hörer möchte ich noch Drewermann empfehlen, der sich der Erzählung tiefenpsychologisch annähert und dabei äußerst interessante Lesarten und Perspektiven eröffnet. (Beispielsweise die ödipale Beziehung zwischen der Rose und dem Prinzen. Dies geht für den Unterricht aber sicherlich einen Schritt zu weit.)

Was denkt ihr, für welche Altersgruppen sich das Hörbuch anbietet? 
Und könntet ihr euch vorstellen, dass auch ältere Schüler genügend Offenheit für dieses vermeintliche Kinderbuch hätten? 

Der Philosoph der maximalen Lust

Nach Donats Empfehlung sich mal auf www.br.de umzusehen, bin ich nach einiger Recherche fündig geworden. Zu Empfehlen ist diese Internetseite auch deswegen, da sie Ansatzpunkte bietet, wie das entsprechende Feature in den Unterricht eingebunden werden kann.
Das Feature "Der Philosoph der maximalen Lust" behandelt den antiken Philosophen Epikur. Es geht um die 20 min, ist also nicht allzu lang und kann auch in drei kleinere Teile aufgespalten werden.
Es passt in den Lehrplan der Klasse 12, wenn das Thema Glück behandelt wird und die verschiedenen Ansätze von antiken Philosophen zum Glück. Gerade da nimmt Epikur eine gewisse Sonderstellung ein, denn schon zu seinen Lebzeiten wurden seine Lehren oft missverstanden und nicht geachtet, da er sich sehr auf die Lust bezieht und die Erfüllung von Bedürfnissen.
Im ersten Ausschnitt des Features geht es um das Lustprinzip Epikurs. Zu diesen Teil kann man eine Diskussion im Unterricht starten, inwiefern seine Lehre gerechtfertigt werden kann und man kann die Vor- oder Nachteile einer solchen Lebensweise besprechen.
Der zweite Ausschnitt beschäftigt sich mit dem hedonistischen Kalkül. Also mit welchem Mitteln maximale Lust erlangt werden kann. Zuletzt kommt im dritten Ausschnitt mit welchen Mitteln Unlust vermieden werden kann.
Die Seite bietet für die letzten beiden Ausschnitte auch Arbeitsblätter an, die ich persönlich nicht ganz so gut finde. Meiner Meinung nach bieten Epikurs Ansätze genug Diskussionsbedarf und haben auch in der heutigen Zeit nicht an Aktualität verloren. Gerade in einer 12. Klasse bietet das Thema Diskussionsstoff und man hat keine Probleme mit der Konzentration der Schüler, falls man mehrere Ausschnitte hintereinander hört, wobei ich alle drei Teile hintereinander nicht vorspielen würde. Wie bei einem Feature üblich, hat man mehrere Sprecher und dazu leichte Hintergrundgeräusche und dezente Musik, dies wirkt der Eintönigkeit entgegen und sorgt für mehr Abwechslung beim Hören.
Wie alle Features auf dieser Seite ist es zudem auch kostenlos auch wenn das Augenmerk nicht unbedingt auf dem Preis liegen sollte.
Ich finde dieses Feature sehr gelungen und informativ und würde es in meinem Unterricht auch zum Einsatz bringen.


Moses und die Wüste der Wunder

Mein heutiger Post basiert auf eigenen Erfahrungen in einer 6. Klasse, die ich mit einem Hörbuch über die Mosesgeschichte im Ethikunterricht erfahren durfte.

Quelle: Amazon




Meine damalige Mentorin stellte mir, um den SuS die Mosesgeschichte auditiv begreifbarer zu machen, eine CD von Karlheinz Koinegg zur Verfügung, welche ich dankend in meinen Unterrichtsablauf eingebunden habe.


"Ich erinnere mich der Alten Tage, und über die Urzeit sinne ich nach ..."
So könnte ein Märchen aus 1001 Nacht beginnen. Und ein Märchen aus 1001 Nacht ist die Geschichte des Moses tatsächlich. Von einem Kind erzählt sie, das im Schilf ausgesetzt wird, um im Glanz des ägyptischen Pharaonen hofes [sic!] aufzuwachsen. Von einem Stotterer, der mit Gott "wie mit einem Freund" spricht. Von Zauberern, die Stöcke in Schlangen, Staub in Mücken und Wasser in Blut verwandeln. Brot, das vom Himmel regnet, Meere, die sich teilen, wandernde Säulen aus Feuer - und das sind noch die kleinsten Wunder! Denn schon als Moses in der Bergeseinsamkeit die Stimme Gottes aus dem Dornbusch hört, begreift er, dass das allergrößte Wunder unsichtbar ist. Und dieses unsichtbare Wunder gibt ihm einen unmöglichen Auftrag - einen Auftrag, der die Welt verändern wird."
(hoerspiel-freunde)


Aus Zeitgründen, und das ist bekanntermaßen häufig ein Problem des Ethikunterrichts, konnte ich das Hörbuch nur in kleinen Abschnitten vorspielen.
Ich begrenzte mich bewusst und nur zur auditiven Untermalung auf die Szene, in der Moses das Meer teilt, um mit seinem Volk hindurchzugehen. Es muss angemerkt werden, dass die SuS bereits vor dem Hörbeispiel mithilfe eines Arbeitblattes ein Bild der Situation bekamen, welches jedoch durch die Stimmgewalt der verschiedenen Klangkörper im Hörspiel untermalt und für die SuS somit greifbarer wurde. (Um kurz reinhören zu können klicke hier)

Grundlegend ist, m. E., ein Hörspiel gut, um die SuS zum Fantasieren anzuregen und ihnen ein anderes Bild einer Situation vermitteln zu können. Konfliktsituation, aber auch Trauer, Wut und andere Emotionen, können mithilfe von Tönen, Stimmfarbe und Effektmomenten einen Text beispielsweise wiederholen und bekräftigen, aber auch zu schülerorientierten Diskussionen anregen (Warum wurde das in dem Hörspiel so dargestellt und wieso hätte ich das anders gemacht? Ist die Darstellung übertrieben/ untertrieben?).

Meine Bedenken beim Umgang mit solch einem Medium liegen insbesondere in der Auswahl und Einbettung in die UE. Wie bereits angesprochen und von so vielen beklagt, hat man als Ethiklehrer sowieso kaum die Zeit sich außerhalb des im Lehrplan vorgeschriebenen Stoffes aufzuhalten. Möglichkeiten zum Einsatz wären eventuell in Klasse 5, Lernbereich 2: Mythen und religiöse Geschichten.

Hat man dann mal einen Moment gefunden, in dem man ein Hörbeispiel einfügen kann, dann ist auch auf die Qualität zu achten, denn nichts ist für die Ohren, in Zeiten von Beats-Kopfhörern und Teufel-Soundanlagen, schlimmer, als verzerrte, metallische Klänge aus einem altertümlichen Radioapparat.


Dienstag, 9. Dezember 2014

Griechische Mythologie mit Unterhaltungsfaktor

Hallo,

ich möchte euch ein Hörbuch vorstellen, dass sich sehr gut für den Lernbereich 2: Mythen und religiöse Geschichten in der Klassenstufe 5 anbietet (MS). Das Hörbuch „Griechische Sagen“ von Dimiter Inkiow ist aufgrund des kindgerechten Sprachstils sehr gut für die Zielgruppe geeignet und zudem mit viel Humor und mitreißender Betonung vorgelesen. Es beinhaltet 23 griechische Sagen, die sich alle je nach inhaltlichem Schwerpunkt gut im Unterricht integrieren lassen.

Eine Liste der enthaltenen Sagen:

Die Welt der alten griechischen Götter
Zeus und der Rat der Götter
Das Baby Zeus und die Ziege Amalthea
Der Kampf der Giganten
Momos, der Gott des Tadelns und des Nörgelns
Die Geburt der Göttin Pallas Athene
Die Rache des Hephaistos – der Gott des Feuers und der Schmiedekünste
Eros’ Rache
Hermes, der Gott der Diebe
Amor und Psyche
Die Styx und die Ferse des Achill
Der Zankapfel
Das Trojanische Pferd
Der Wettstreit der Seher
Kassandra, die verfluchte Seherin
Der Kyklop Polyphem
Skylla, die wunderschöne Nymphe, die zum Ungeheuer wurde
Die Insel der Sirenen
Fabelwesen und Helden
Zerberus, der Wachhund der Unterwelt
Der Löwe mit dem eisernen Fell
Die Sphinx und ihr schreckliches Rätsel
Argos’ hundert Augen

Leider kann man das Hörbuch meines Wissens nur käuflich erwerben, der Preis liegt ca. bei 12€, was durchaus noch erschwinglich ist. Ansonsten bieten sich gebrauchte Varianten sicherlich an. Einen Trailer kann man sich auf youtube anhören:
https://www.youtube.com/watch?v=w4WBhOEkAHU

Die Stärke des Hörbuchs liegt besonders in der vereinfachten Erzählsprache, der man wesentlich besser folgen kann. Da der Sprecher (Peter Kaempfe) das Buch mit sehr viel Betonung vorliest, wird der Inhalt fesselnd präsentiert und man hört aufmerksamer zu. Dadurch bietet es sich als Alternative zum einfachen Vorlesen einer Sage durchaus an. Außerdem denke ich, dass die SuS sich den Inhalt der Sagen besser merken, wenn der Sprachstil dem ihren näher kommt.Hörbuch HöH,jcsb<ksdvghhuhgurhuragrhgr
Desweiteren werden in den Sagen Themen wie Familie, Freude, Zusammenhalt, Streit, Konflikte, Eifersucht und Neid angesprochen, welche sich zusätzlich im Unterricht behandeln, sowie diskutieren lassen.

Montag, 8. Dezember 2014

Hörmedien im Unterricht

Hörmedien haben Potential - auf jeden Fall! 
Ich meine auch, dass sie zu selten im Unterricht genutzt werden. Aber ehrlich gesagt, liegt das wohl eher an der richtigen Auswahl als am Einsatz.

Hörmedien kommt zu Gute, dass Themen sehr stark komprimiert werden (können) und wie wir in der Seminarsitzung gehört haben, stecken in 20 Minuten viele Informationen, die erst einmal zu verarbeiten sind. Und die weiteren Potentiale, wie die Abwechslung durch andere Stimmen und dem Schulen des "Zuhören" finde ich selbst sehr positiv.
Aber, wenn ich mir eine Unterrichtsstunde von 45 Minuten vorstelle, die natürlich didaktisch gut gestaltet wird, dann hat ein Hörmedium von 20 Minuten selten Platz. Motivationseinstieg, Aufgaben und deren Auswertung mit gegebenenfalls anschließender Diskussion gehören schließlich dazu.
Wie wähle ich also einen guten Beitrag aus?
Mein Blickfeld der Ressourcen scheint zunächst begrenzt, weil wir nicht täglich Unterricht planen. Dennoch schließt das nicht aus, dass viele Hörbeiträge Zeit in Anspruch nehmen. Und das ist auch wichtig, um ihnen gerecht zu werden. Zudem ist immer der Bezug zum Thema zu sehen und natürlich auch das Ziel des Unterrichts. Und ich kann den Hörbeitrag im Bezug meines Unterrichts aufteilen oder nur Auszugsweise abspielen.

Jedoch ist die Auswahl dabei entscheidend. Zu einem Thema den passenden Beitrag zu finden, vor allem bei Themen mit aktuellen Bezügen/ Beispielen, gestaltet sich schwierig, für die begrenzte Zeit.
Demnach scheint es nicht am Hörmedium selbst zu liegen, sondern durchaus an der Medienkonkurrenz. Für die didaktische Planung nehme ich natürlich die Methoden und Medien, die meinem Thema/ Unterricht am Besten entsprechen, auch wenn dadurch Hörmedien weniger Beachtung finden.

Zur Abwechslung mal ein Hörbuch für die Grundschule

Ich möchte euch das Hörbuch "Das Grüffelokind" vorstellen. Passend ist dies zum dazugehörigen Buch. Aber es muss ja nicht immer nur vorgelesen werden, sondern die Kinder lauschen auch gerne mal einer anderen Stimme und können sich bei einem Hörbuch einfach auf diese und die Geschichte konzentrieren und entspannen.
Die Geschichte vom Grüffelokind ist der Nachfolger zu "Der Grüffelo". Im Vorgänger geht es darum wie eine kleine Maus den großen Grüffelo überlistet in dem sie ihm einen großen Schreck einjagt und er von nun an schreckliche Angst vor dieser hat. Im Nachfolger "Das Grüffelokind" geht es nun darum dass der Grüffelovater seinem Grüffelokind eintrichtert dass es auf keinen Fall in den Wald zu der schrecklichen Maus darf. Doch Grüffelokinder sind sehr neugierig und so macht es sich in einer Nacht auf den Weg in den Wald um die gefährliche Maus zu finden. Als es im Wald auf merkwürdige Spuren im Schnee stößt, ist es sich sicher die mysteriöse Maus gefunden zu haben. Doch immer wieder wird es enttäuscht und es begegnet lediglich der Schlange, dem Fuchs und der Eule. So langsam glaubt das Grüffelokind es gibt gar keine furchteinflößende Maus. Doch es lässt nicht locker und findet sie dann doch: die schrecklich böse Maus.
Das Hörbuch lässt sich gut in den Klassenstufen 1/2 in den Wahlpflichtbereich "Gefühle" einbinden, indem Gefühle wie Angst und Traurigkeit aber auch Mut begrifflich und inhaltlich mit der Geschichte erarbeitet werde. Und auch in der Klassenstufe 3 im Lernbereich1 "Ich im Wir" lässt sich die Geschichte vom Grüffelokind einsetzen indem Stärken und Schwächen sowie Eigenschaften eines Menschen zusammen betrachtet und durch die Geschichte verdeutlicht und veranschaulicht werden.

An die Grundschullehrer unter uns: Welche Hörbücher/ Hörspiele kennt ihr für den Einsatz im Ethikunterricht der Grundschule?

Sonntag, 7. Dezember 2014

Wie groß ist dein Vorstellungsvermögen?


Bücher sind schlecht. Sie führen zu Realitätsverlust. Klingt dumm, dachte man früher aber so. Denkt man heute auch von Digitalen Spielen. GreenMaple zitiert dazu auch in einem Kommentar Eugen Pfister. Die eigentliche Frage sei aber im Rahmen des verbreiteten Skeptizismus: "Reicht meine eigene Kompetenz[,] diese [S]piele [und andere Neue Medien, d.V.] sinnvoll und gewinnbringend in den Unterricht einzubringen oder konzentriere ich mich auf andere mediale Formen?", schreibt TeichGorgi an anderer Stelle.
Nun, das liegt ganz an dir. Was kannst du dir vorstellen?



Nicht nur deine Entscheidung.


Auch die Entscheidung, welche Medien ich zulasse und welche nicht, hat eine ethische Dimension. Sie hat etwas mit meinen Werturteilen zu tun: Was halte ich für angemessen? Was mache ich mit, was nicht? Diese Entscheidungsfähigkeit brauchen auch Lerner. Die meisten Schwierigkeiten mit den Neuen Medien resultieren letztlich auch daher, dass einige nicht in der Lage sind, sich zwischen REAL und VIRTUELL in gesunder Form zu positionieren. Medienkompetenz, das heißt:



Dieter Baacke Statement from Markus Bayrle on Vimeo.

Wie kann deiner Meinung nach Medienkritik im Ethikunterricht gefördert bzw. dazu befähigt werden? Durch ein breites Angebot an Medien, die vorurteilsfrei reflektiert werden? Ist es dann legitim, dass der Lehrer einige Medien "zensiert"?


Im Blog wurden einige Möglichkeiten vorgestellt: GreenMaple teilt mit uns die Idee für das Spiel "Jakob und die Cybermights" mit Link zu Unterrichtshilfen. Moosplantage führt die Potenziale von "McDonald's Video Game" vor Augen. Für die Grundschule wird fragfinn.de angeboten. Alternativen wie Pen&Paper finden ihren Platz im Diskurs ebenso wie Simulationen des Berufslebens und Einsatzideen wie die Verlagerung in die Freizeit als Hausaufgabe [problematisch, Anm. d. V.]. Die Auseinandersetzung ist super. Wenn ihr Zeit habt, lest euch das mal durch.


Was willst du, was wollen die Kinder von Neuen Medien?


Wichtig ist: Es geht eben nicht nur um die Reflexion der Selbstwahrnehmung, Förderung der Konzentration und sozialen Fähigkeiten, eines höheren & kontinuierlichen Einsatzes des Einzelnen (hinsichtlich derer die Studien ohnehin auseinandergehen) im Lernen über den Anreiz des Spiels und des Spielerischen. Das ist Gamification: Lernen in Spielen und/oder mit spielerischen Elemente wie ClassBadges, FlipQuiz und EDpuzzle. Das ist süß, aber auch Manipulation - eben das, was es am Spiel zu enttarnen gilt. Der Schwerpunkt liegt auf der Metaebene: Medienreflexion und Medienkunde (z.B. für Collaboration Tools). Wie funktioniert ein Spiel? Was ist daran so reizvoll? Welche Gefahren liegen in diesen Medienformen? Auch der Learners-As-Multimedia-Designers-Ansatz kann hier von Nutzen sein.

Für den Ethikunterricht sammelten deine Kommilitonen weitere Ideen: Farmspiele zur Reflexion von Welthunger und anderen Kulturen, MineCraft zur Darstellung der eigenen Wunsch-Lebenswirklichkeit, Point&Klick-Adventures zu verschiedenen Religionen, Let'sPlays zur Reflexion von Spielerverhalten und Spielinhalten, Transfer aus Spielen wie Sims, Darstellung "Ich in 20 Jahren" in Sims im Lernbereich "Ich und meine Zukunft"... Mehr Ideen? Warum nicht gleich auf unserer Wand posten? / Mehr Zeit? Schau und denk.


Noch vier Fragen an den fleißigen Leser.


  1. "Spieleinsatz: Das gibt Zeitprobleme!" - Mal ehrlich, was soll denn bitte werden, wenn man für nichts Zeit aufwendet? Lernen ist kein Zeitsparkonzept.
  2. "Das geht eh nicht. Welche Schule ist schon so ausgestattet?" - BYOD. Und was machst du, wenn du in die Uni gehst und unterwegs Internet brauchst?
  3. "Es gibt kein passendes Spiel für mich." - Warum schreibst du nicht selbst eins? :-) Wir sind gespannt.
  4. Übrigens, hast du schon von Barcamps gehört? - Teste deine Vorstellungskraft. André J. Spang, der das erste iPad-Projekt an einer deutschen Schule koordiniert und andere Lehrkräfte diskutierten im EdChat schon über die Einsatzmöglichkeiten im Unterricht.

MMORPG`s unterstützen den Gleichheitsgedanken


meiner Meinung nach unterstützen MMORPG`s den Gleichheitsgedanken. In den virtuellen Welten dieser Spiele kann jeder sein wie er will. Alle haben die gleichen Bedingungen und handeln unter gleichen Voraussetzungen. Durch die Anonymität wird niemand ausgegrenzt oder gemieden. Allein das spielerische Geschick wird von anderen bewertet. Daraus ergibt es sich, dass zum Beispiel die Außenseiter einer Klasse als solche nicht mehr wahr genommen werden können. Denn niemand weiß, wer sich hinter einem Pseudonym verbirgt. Äußerlichkeiten können nicht in die Bewertung einer Person eingehen und Vorurteile werden aus dem Weg geräumt. Man könnte diesen Gedanken noch ausweiten und im Ethikunterricht thematisieren, dass auch Menschen unterschiedlicher Nationalitäten und Kulturen oder religiöser Ansichten gemeinsam für die gleichen Ziele kämpfen, ohne das Unterschiede jeglicher Art eine Rolle spielen. 
Kleiner Nachtrag zu MMORPG`s

Meine Idee für den philosophischen Unterricht: The Walking Dead
Die letzte Seminarsitzung zum Thema MMORPG hat mich zum Nachdenken angeregt. Im Blog wurden schon einige Ängste und kritische Stimmen laut, denen ich mich nur anschließen kann. Allerdings hat mich der Vortrag neugierig gemacht und ich denke, dass es trotz vieler Nachteile auch überwiegende Vorteile gibt.
Im Internet habe ich zum Beispiel gelesen, dass ein norwegischer Lehrer das Adventure „The Walking Dead“ im Ethikunterricht benutzt.
Hierbei müssen die Schüler während des Spiels moralische Entscheidungen treffen und Dilemmata lösen. Außerdem kommen die Schüler beim Spielen ins Nachdenken über sich selbst. Sie grübeln darüber, ob sie sich hätten anders entscheiden sollen und wie sich die Geschichte dann entwickelt hätte. Bevor sich die Schüler im Spiel entscheiden, stimmen alle ab wie es weitergehen soll. Solche Entscheidungen bestehen oft aus der Frage, ob man einen von Zombies infizierten Freund oder Verwandten töten sollte. Natürlich wird jede Entscheidung im anschließenden Unterrichtsgespräch reflektiert und diskutiert.
Anscheinend können sich die Schüler besser in Dilemmasituationen hineinversetzten, wenn sie sie während des Spiels „selbst erleben“. Das Spiel könnte genutzt werden, um Themen wie Gewalt, Verantwortung, Gewissen oder auch Werte und Normen zu bearbeiten.  Außerdem kann durch die gemeinsame Diskussion das ethische Argumentieren geübt werden. Die Schüler werden sich über die Auswirkungen ihrer Handlungen bewusst.

Ich würde gern Eure Meinungen zu Thema lesen und wissen, ob ihr es gut findet, ein so krasses Spiel in der Schule anzuwenden.